Rundwanderweg "Drei - Burgen - Steig"

in Riedenburg im Naturpark Altmühltal



Ruine Rabenstein

Von Burgen und steilem Fels ...

Die Burg Rabenstein ist die älteste der drei Burganlagen. Der erste Name der kleinen Bastion auf dem Felsen über der Stadt war sicher Ritenburg, abgeleitet vom alt-deutschen Wort "riten" (Felsen).

Der Rabenstein ist die Ruine eines eigenständigen Herrensitzes am Ende des Schambachtals, der auf dem schmalen Ruine Rabenstein am Wanderweg bei Riedenburg im Altmühltal Bergkamm terrassenförmig nach oben hin abgeordnet war. Heute sind von der Burganlage lediglich Reste des Wohn- und Wehrturmes an der Westseite und im unteren Teil Bruchstücke der Ringmauer zu sehen.

Vom Geschlecht der Rabensteiner weiß man heute nur wenig. Sie entstammen sicher einer anderen Dynastie, als die Grafen von Riedenburg. Im 13. Jahrhundert wird ein Albert von Rabenstein urkundlich genannt. Die Rabensteiner überdauerten das Geschlecht der Grafen von Riedenburg, mit Bestimmtheit kann man heute aber nicht mehr sagen, wie lange sie hier auf ihrem Stammsitz gelebt haben. Ihr Wappen zeigt einen gespornten Fuß. Ab 1400 wird der ehemalige Herrensitz in keiner Aufzeichnung mehr erwähnt, vermutlich war das Gemäuer damals schon verlassen, verfallen oder einem Brand zum Opfer gefallen.

Wendet man den Blick talabwärts nach Osten, so kann man auf einem Kalkfelsen thronend die Burg Prunn erkennen. Dieser Herrensitz wurde vermutlich im 11. Jahrhundert erbaut. Auf grund des schroffen Felsens war die prächtige Burg von der Talseite uneinnehmbar. Der aus groben Quadern erbaute Bergfried stammt aus romanischer zeit. Die Wohn- und Wirtschaftsgebäude entstanden in frühen 17. Jahrhundert. Im Jahr 1575 wurde auf der Burg Prunn eine Handschrift des Nibelungenliedes, der sogenannte Prunner Codex gefunden. Von hier aus nicht sichtbar prangt an der Südostecke des Wohngebäudes das Wahrzeichen der Burg, der steigende Schimmel auf rotem Feld, das Wappen der Frauenberger. Die sehr gut erhaltene Burg befindet sich heute im Eigentum des Freistaates Bayern und ist ein beliebtes Ausflugsziel.


Vor Jahrmillionen war hier ein großes Meer

... und es herrschte Südseeklima

Keine Täuschung - Sie stehen tatsächlich auf dem Grund des ehemaligen Jurameeres (vor ca. 150 Millionen Jahren). Versteinerungen, wie der ganz in der Nähe bei Jachenhausen gefundene Archaeopteryx künden davon.
Das für den Jura typische Gestein ist der Kalk. So genannte Massenkalke entstanden durch kuppelartiges Urvogel gefunden bei Riedenburg im Altmühltal Aufeinanderwachsen von Meeresschwämmen und anderen Meeresorganismen. Dabei starben die unteren Teile ab und wurden nach und nach durch das Gewicht des nach oben weiter wachsenden Turmes stark zusammengepresst und verfestigt. Solche geschlossenen Massenkalke können Mächtigkeiten bis zu 100 m erreichen.
Anders verhielt es sich bei den so genannten Plattenkalken. In den ruhigen Becken des Jurameeres entstand durch abwechselnde Ablagerungen von Kalkschlamm und dünnen tonigen Schichten, diese Gesteinsform. Wasser verdunstet, Kalk wird ausgefällt. Die Schichtdicke der Kalkplatten bewegt sich zwischen ca. einem Zentimeter bis zu einem Meter. Früher wurde der Plattenkalk in Steinbrüchen abgebaut, um das typische Dachdeckmaterial des ursprünglichen Jurahauses zu gewinnen.
Grundwasserschutz - eine spezielle Problematik im Jura. Durch kohlensaures Grund- und Sickerwasser wird das harte Kalkgestein über Jahrtausende langsam gelöst, der so genanntes Karst mit seinen typischen Erscheinungen (Dolinen, Blautöpfe, Hülben) entsteht. Vereinfacht ausgedrückt kann man sich den Untergrund als löchrigen und mit Rissen durchzogenen Gesteinskörper vorstellen. Das Problem: Regenwasser durchdringt die Bodenschichten sehr rasch und gelangt oftmals ungefiltert in das Grundwasser, das zur Trinkwassergewinnung herangezogen wird. Im Jurakarst muß also die Bevölkerung sehr sorgsam mit ihren Böden und dem Trinkwasser umgehen.
Besonderheit: 1855 wurde in einem Steinbruch bei Jachenhausen der erste "Archaeopteryx lithographica" gefunden. Durch anfängliche Falschmeldungen verlor dieser Fund jedoch seinen offiziellen Rang.